Nur irgendwann hatte ich doch wieder Männer neben mir, die erneut versuchten, mein Rennen schon vorzeitig zu beenden. Als ich dann endlich die zwei Runden im Nebenarm des Rheins hinter mich gebracht hatte, war ich heilfroh die steile und lange Rampe aus dem Wasser hochsteigen zu dürfen. Danach folgte ein schier nicht enden wollender Weg durch die Wechselzone zu meinem Fahrrad. Endlich auf dem Rad ging das Rennen dann erst so richtig los. Gleich in der ersten Kurve lag allerdings bereits ein gestürzter Athlet in den Gittern. Da ich kurz vor meinem Start noch erfahren hatte, dass meine Freundin morgens beim Deutschlandcup auch gestürzt war und sich im Krankenhaus befand, war ich nun in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Zum Ende der ersten Radrunde konnte ich dann die bis dahin führende Frau ein- und überholen. Kurz darauf wurde es auf der Kopfsteinpflaster-Passage dann noch mal ein bisschen hakelig und auch die letzten scharfen Kurven auf glattem Untergrund fuhr ich sehr vorsichtig. Dann ging es in die zweite Radrunde und sofort waren überall Athleten aus der nach mir gestarteten Startwelle, die ca. 10km/h langsamer unterwegs waren. Die neue Herausforderung sollte nun sein, an diesen regelkonform vorbeizukommen, da auch ein TV-Motorrad mir den Weg versperrte. Immer wieder musste ich etwas Tempo rausnehmen und dann zum Überholen beschleunigen. Die zweite Radrunde verlief somit sehr viel unrhythmischer als die erste. Dennoch versuchte ich, die Ernährung nicht zu vergessen und trank regelmäßig aus meiner Sponser-Flasche und nahm noch ein Sponser Energy Gel. Nach etwas über einer Stunde auf dem Rad konnte ich dann erneut in die Wechselzone einlaufen. Wieder wollte der Weg durch diese einfach nicht enden. Dies spiegelte sich dann auch in fast 5min Wechselzeit für beide Wechsel wider. Meine Achillessehne fühlte sich auch alles andere als gut an, etwas besser wurde es, als ich dann Schuhe anhatte. Ich versuchte, gleich zu Beginn der Laufstrecke Druck zu machen, aber meine Oberschenkel fühlten sich ungewohnt schwer an. Vielleicht hatte ich sie über die Rheinbrücken auf dem Rad doch etwas zu sehr in Mitleidenschaft gezogen!? Egal, die Stimmung an der Laufstrecke war einfach genial! Überall hörte ich ‚Da kommt die erste Frau‘, ‚Das ist die erste Frau!‘, ‚Super, du bist die erste Frau!‘ und auch einige Bekannte und Freunde standen zum Anfeuern an der Strecke. Also ignorierte ich einfach den Schmerz und lief weiter, hoffend, dass ich das Tempo hoch genug halten könnte und keine Athletin von hinten kommen würde. Zu meiner Erleichterung stand, das Handgelenk bandagiert, meine gestürzte Freundin auch wieder an der Strecke und feuerte mich an. 38:22 min später und als einzige Frau unter 2:10 Stunden erreichte ich nach 2:08:41 Stunden dann glücklich das Ziel! Als Gesamtschnellste darf ich mich nun das dritte Jahr in Folge Deutsche Meisterin über die Olympische Distanz der AK25 nennen :) Ergebnisse Bericht auf tri-mag.de Bericht der DTU Bericht auf tri2b.com Bericht des TVN Bericht auf triathlon.de